Wie Du den Stress lieben lernst

 

Jürgen. 50. Buchhalter. Immer blank geputzte Schuhe. Ordentlich frisiert. Mit Seitenscheitel natürlich. Pullunder in grau. Mausgrau.

Liebt Pläne, einen durchgestalteten Kalender. Er sagt Sachen wie „Ohne Planung keine Freizeit!“ Und er hasst Überraschungen und Unterbrechungen. Im käme es nie in den Sinn, in seinem Kalender freie Zeiten zu lassen, um einfach mal zu machen, wonach ihm gerade ist.

 

Wer das ist? Dazu komme ich gleich.

 

Du weißt vielleicht, dass ich mit anderen Coaches zusammenarbeite und inzwischen ein kleines, aber sehr tragfähiges Netzwerk aus Coaches, Trainer:innen und Berater:innen für die verschiedensten Themen habe. Wir treffen uns regelmäßig und stellen uns in Workshops unsere Arbeit vor und probieren ganz aktiv Methoden aus.

 

Eine meiner Membies, wie ich sie liebevoll nenne, ist Lisa Wittmann. Lisa ist zertifizierte Coach für Burnoutprävention, zertifizierte Trainerin für Stressmanagement & Stressbewältigung und zertifizierte Entspannungstrainerin. Sie hat uns neulich die Stresstreiber vorgestellt.

 

Stresstreiber

Das sind die Persönlichkeitsmerkmale – auch Anteile genannt – in uns, die dafür sorgen, dass wir Stress empfinden.

Man unterscheidet 7 Typen:

  1. Perfektionist
  2. Superman
  3. People Pleaser
  4. Zweifler
  5. Beschützer
  6. Effizienz
  7. Kontrolle

 

Mal so auf den ersten Blick: Welcher davon ist wohl Dein Stresstreiber?

 

Mein Stresstreiber ist der Jürgen. Ein Anteil in mir, der es liebt, die Kontrolle über überhaupt alles zu haben.

 

Lisa hat uns also im Workshop mitgenommen in die Welt des Stresses. Du musst Dir vorstellen, dass da 12 Coaches in einem Zoom-Raum zusammensitzen und alle gut ausgebildet sind, um Stress gemeinsam mit Coaching-Klienten zu begegnen. Klar. Dafür sind sie ja Coaches.

Aber hier geht es um uns selbst. Inner Work am Coach.  Und da sitzen wir also und erinnern uns mit Lisa daran, dass die Bewertung einer Situation den Stress erzeugt.

 

Daran möchte ich Dich heute auch erinnern: Das, was bei Dir den Stress auslöst, ist eigentlich nicht der Stressauslöser. Zwischen Ereignis und Reaktion liegt Deine Bewertung. Wir Coaches sprechen auch gern davon, dass uns etwas triggert. Wir geben dem Reiz, der Situation oder dem Ereignis eine Bedeutung. Und das ist keine in Stein gemeißelte Wahrheit, sondern die Summe aus Deinen Erinnerungen, Deinen Erfahrungen, Deinen Werten und Deinen Überzeugungen. So kommt es, dass dieselbe Situation bei jedem unterschiedlich wahrgenommen wird, und unterschiedliche Reaktionen und damit auch Stress erzeugen kann.

 

Du kennst vielleicht das Beispiel über die 4 Ebenen bei Zuhören von Friedemann Schulz von Thun, in dem zwei Menschen im Auto sitzen, die Ampel grün wird und der Beifahrer sagt „Du, da vorne ist grün.“ Die Aussage für sich genommen, ist ganz sachlich. Die Ampel ist grün. Man kann losfahren. Kenne ich diese Aussage vielleicht schon länger und deute, dass es ein Vorwurf, eine Kritik oder eine Aufforderung an mich ist, gerate ich mitunter in Stress. Und das, obwohl es vielleicht ganz anders von der anderen Person gemeint war. Übertragen auf den Stress bedeutet das, dass als Reiz der Satz „Es ist grün“ eine Bewertung erhält, die entweder für Stress sorgt oder nicht. Klingt das logisch für Dich?

 

 

Und genau da setzen die Stresstreiber an.

Wenn Du jetzt ähnliche Situationen vor Augen hast, die Dich stressen, kannst Du Dich hier fragen:

  • Was genau stresst mich?
  • Wer genau stresst mich? Welcher Stresstreiber kommt da zum Vorschein?

 

 

Dazu können Dir diese Fragen helfen, zu erkennen, was genau Dich stresst. 

Perfektionist:

Dürfen mir Fehler passieren? Oder eher nicht?

Muss alles perfekt sein? Möchte ich perfekt sein? Oder ist gut auch gut genug?

Superheld:

Muss ich stark sein? Unterstützung anzunehmen, ist ein für mich ein Zeichen von Schwäche?

Würde ich am liebsten immer alles selbst machen?

People Pleaser:

Andere müssen mich mögen?

Kritik ist ganz schlimm für mich?

Zweifler

Glaube ich, es niemals zu schaffen?

Glaube ich, dass es zu viel für mich ist?

Will ich Schwierigkeiten unbedingt vermeiden?

Beschützer

Andere und ihre Bedürfnisse sind wichtiger als die eigenen?

Unsicherheiten kann ich gar nicht aushalten?

Wenn ich versage oder scheitere, ist das schlimm für mich? Wie schlimm ist es?

Effizienz

Muss ich all meine To-Do’s erledigen?

Zeit darf nicht verschwendet werden?

Kontrolle

Wie wichtig ist mir Kontrolle und wieviel Raum nehmen Pläne in meinem Leben ein?

Wie sehr übernehme ich Verantwortung?

 

Dies ist ein Teil der Fragen, die Lisa uns gestellt hat. Sie gehören zu einem Stresstest nach Jacob Drachenberg (https://drachenberg.de/category/magazin/), den Lisa für ihre Kund:innen noch angepasst hat. Melde Dich gern bei mir oder Lisa, dann machen wir gemeinsam den Test und schauen, ob und wie wir Dir helfen können. Die Kontaktdaten von Lisa verlinke ich Dir unter dem Text.

 

Ich durfte den Test schon machen. Zweimal sogar. So sind wir vorgegangen:

Erst überlegen wir, was uns so stresst. Und dann prüfen wir. Mit einer Checkliste, in der man Punkte zusammenrechnen und sich so richtig auf das Ergebnis freut und gleichzeitig ein bisschen Angst davor hat. So, wie wenn man Persönlichkeitstest in der Brigitte macht. Kennst Du bestimmt auch, dieses Gefühl.

 

Wir waren allesamt überrascht, denn es waren meistens andere große Stresstreiber als die, die wir vermutet hatten. Für mich zeigt sich hier wieder schön, dass wir Coaches Coaches brauchen, um unsere blinden Flecken zu verkleinern und eben nicht alles im Selbstcoaching machen können. Aber ich schweife ab…

 

Mein Stresstreiber ist die Kontrolle. Und wir kommen wir zu Jürgen. Mein Stresstreiber hat einen Namen und eine Gestalt bekommen.

Du fragst Dich jetzt sicher, wieso das denn?

 

Das ist der Rumpelstilzchen-Effekt

Benenne etwas, wovor Du Angst hast oder das Stress in Dir auslöst, und schon ist es nicht mehr so bedrohlich.

 

Bei mir zeigte sich eben Jürgen. Bei anderen war es etwas ganz anderes. Von Superhelden bis hin zu wabernden Formen war vieles dabei. Du darfst kreativ werden und jetzt Deinem Stresstreiber einen Namen geben.

 

Welche der Fragen oben hast Du bejaht oder als sehr stark zutreffend empfunden?

Welcher Stresstreiber ist ganz stark bei Dir?

Da wir die Gestalt häufig mit reinen Gedanken nicht finden können, empfehle ich Dir Bodenanker zu nutzen. Schreib Deinen größten und ärgsten Stresstreiber auf ein Blatt Papier und stell Dich darauf. Schließ die Augen und fühl in Dich hinein. Welche Gedanken, Bilder, Geräusche, Gerüche oder körperliche Empfindungen kommen? Wo im Körper spürst Du Deinen Stresstreiber? Wie sieht er oder sie aus? Ist es eine Gestalt, eine Masse oder was ganz Anderes?

Frag ihn oder sie oder es, wie er/sie/es genannt werden möchte. Oder vergib einen Namen.

Auch wenn es Dir jetzt vielleicht albern vorkommt, lade ich Dich ein, es auszuprobieren. Meine Klient:innen haben so ihre besten Erkenntnisse.

 

Welche Erkenntnis ist Deine hier an dieser Stelle?

 

Die Arbeit geht nun weiter, denn Dein größter und ärgster Stresstreiber hat ganz bestimmt eine gute Absicht für Dich und Dein Leben.

So wie alles, was Du an Überzeugungen – auch Glaubenssätze genannt – in Dir trägst, einmal einen Sinn hatte. Meistens liegt der Ursprung in der Kindheit. Irgendwann hast Du gelernt, auf bestimmte Art und Weise mit Situationen und damit auch mit Stress umzugehen. Du hast es gelernt und verinnerlicht, weil es nützlich und hilfreich für Dich war. Und daraus hat sich ein Muster gebildet, das irgendwann hinderlich wurde und dafür sorgte, dass die Bewertung der Situation sofort in Deinem Körper abläuft. Da musst Du gar nicht lang nachdenken und die Reaktion folgt unmittelbar auf den Reiz. So richtig Zeit zum bewussten Entscheiden, wie Du reagieren möchtest, hast Du in diesem Moment nicht. Und das kannst Du ändern.

 

Hör Deinem Stresstreiber zu. Was ist die Botschaft? Erinnerst Du Dich, dass mein Jürgen „ohne Planung keine Freizeit“ sagt?

Was ist ein Satz von Dir, der unmittelbar mit Deinem Stresstreiber zu tun hat?

 

Welchen Satz würdest Du gern stattdessen sagen oder Deinen Stresstreiber sagen lassen?

 

Hör in Dich hinein, ob es einen Gegenspieler zu Deinem Stresstreiber gibt. Bei mir ist das die Yogi Inge, die so beruhigend und chillig vor sich hin lebt und immer „entspann Dich“ sagt.

 

Glückwunsch! Wenn Du bis hier in gelesen und mitgemacht hast, bist Du jetzt mittendrin in Deiner Veränderung und auf dem Weg zu einem entspannteren Leben. Mit Stress umzugehen, heißt übrigens nicht, dass Du keinen mehr hast. Das sind Lisa und ich uns einig.

Du hast Dich nun also auf den Weg gemacht. Dein erster Schritt ist getan: Du bist Dir nun bewusst darüber, was Stress bei Dir auslöst. Und Du hast dem Stresstreiber einen Namen und eine Gestalt gegeben. Wie fühlt sich das jetzt an? Schon viel besser, oder?

 

Welche Idee hast Du, um zu bemerken, dass Dein Jürgen sich meldet und Stress will?

Was kannst Du tun, um den Entscheidungsspielraum zurück zu gewinnen?

 

Wenn Dir die Beantwortung dieser Fragen schwerfällt, dann melde Dich gern mir. Hier kann ich Dir sicher helfen, Deine für Dich und Deinen Alltag passende Strategie zu finden. Schreib mir einfach direkt jetzt eine E-Mail an info@guterzustand.de oder such Dir unten auf dieser Seite  einen Termin aus meinem Kalender aus. Ich freue mich, von Dir zu lesen oder zu hören.

Deine Anne

 

PS: Hier findest Du noch wie versprochen mehr zu Lisa Wittmann

Lisa, auch bekannt als @lisa.mentalbreak, ist Expertin in Sachen Stressmanagement im Businessalltag. Seit 2022 zählt sie sogar zu den Top Voices im Bereich Achtsamkeit und mentale Gesundheit auf LinkedIn.

Lisa’s Motto: Vom Workaholic zum WorkNOholic und #lessstress

Als Stress-Expertin & Coach unterstützt Lisa vielbeschäftigte Selbstständige und Unternehmer dabei,

Stress zu reduzieren, sich langfristig einen entspannteren Alltag zu schaffen, gelassener zu werden & mit den Herausforderungen des Businessalltags entspannt umzugehen.

Warum? Weil Dein beruflicher Erfolg nicht auf Kosten Deiner mentalen Gesundheit gehen darf! Das ist Lisas Mission, auf der ihre Arbeit beruht.

Als ehemaliger Workaholic weiß Lisa, wie sich Stress körperlich und mental auswirken kann. Ihre persönlichen Erfahrungen kombiniert mit fundiertem Fachwissen setzt sie nun als Coach ein, damit du als Unternehmer:in langfristig auf gesunde Art und Weise erfolgreich bleibst und nicht schon nach ein paar Jahren ausbrennst.

Hier findest Du sie: https://mentalbreak.de

Lisa hat ein tolles Angebot für Dich: 

#LessStress Call

1 x 90 min 1:1 Online Coaching
2 Wochen Messenger Support

180 € (zzgl. MwSt)

Erarbeitung individueller Methoden und Strategien zur Stressreduktion und dem Umgang mit spezifischen Stresssituationen. Im #Less Stress Call können wir z.B.

  • deinen Stress kurzfristig reduzieren,
  • Stress langfristig vorbeugen,
  • an einem entspannten Mindest arbeiten,
  • kleine Stellschrauben in deiner Arbeitsweise und -struktur stellen, die für Entlastung sorgen

uvm.

Du und dein Businessalltag stehen im Fokus, wir gehen individuell auf deine Anliegen und Zielsetzungen ein. Auch wenn du nicht weißt, wo genau du beginnen sollst, was du tun sollst, ist der #LessStress Call deine Hilfestellung. Wir gucken wo du stehst und erarbeiten gemeinsam eine Strategie, um dich dahin zu bringen, wo du hin willst.

Link zur Buchung: https://www.copecart.com/products/f0c0bfc8/checkout

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