guterzustand

Methode zur Bewältigung von Veränderungen:
Die Heldenreise

Helden gibt nicht nur im Märchen

 Ja wirklich!

Lass mich Dir eine Geschichte erzählen:

Es war einmal eine junge Frau, die sich selbst nicht mehr mochte. Alles fühlte sich schwer an und ihre unzähligen, ihr von anderen aufgetragenen Aufgaben, waren eine unerträgliche Last auf ihren Schultern. Sie war so unglücklich, dass selbst ihr Mann sie nicht aufheitern konnte und ihre Beziehung zu scheitern drohte.

In ihrem Leid scrollte sie mit traurigen Augen durch Instagram und wurde auf ein Angebot aufmerksam. Eine Möglichkeit, mit jemandem über ihre Sorgen zu sprechen und Wege aus dem Hamsterrad zu finden. Da sie selbst keine Ideen mehr hatte und nicht weiter wusste, sprach sie mit der Person.

„Was muss hier passieren, damit Du mich nicht mehr brauchst?“

, wurde sie gefragt. Was für eine Frage, dachte sie. Doch die Frage ließ sie nicht mehr los und sie dachte darüber nach. Ihre Gedanken wurden das erste Mal in eine andere Richtung gelenkt. In ihrem Kopf stand sie nun außerhalb des Strudels aus kreisenden und tosenden Gedanken. Und sie begann sich besser zu fühlen.

Ein Leuchten ging durch ihre Augen,

als sie erkannte, dass sie herausfinden wollte, was eigentlich los ist und wie sie aus der Dunkelheit finden kann. So machten sich beide virtuell gemeinsam auf den Weg.

Und während sie im Zoom-Raum von Folie zu Folie mit Fragestellungen hüpften und sich unterhielten, wurde der Gedankenstrudel der jungen Frau immer kleiner und ihr wurde immer klarer, dass sie selbst bestimmen möchte, wann sie was macht. Sie wünschte sich einen passenden Job, der sie erfüllte. Und nicht einen, in dem sie festhing und unglücklich war. Sie wünschte sich eine Balance zwischen Freizeit, Neues lernen und Arbeit. Schon vor Jahren hatte sie sich nach anderen Möglichkeiten umgesehen und diese auch gefunden, aber tausend ABER gefunden und sich nicht getraut, ihre sichere Position zu verlassen.

Und nun traute sie sich: Sie malte sich ihre Traumwelt in allen Farben und Formen aus. Und mit Musik. Und sie stellte erstaunt fest, wie real ihr Traum werden kann. Sie müsste sich einfach nur danach verhalten. Wenn sie sich ändert, ändert sich auch ihr Umfeld. Sie nahm sich vor, direkt mit ihrem Chef über neue Möglichkeiten des Lernens zu sprechen und mit ihrem Mann wieder gemeinsam zu kochen. Kleinigkeiten, magst Du vielleicht denken, aber diese kleinen Schritte können eine große Wirkung haben.

Plötzlich hielte sie inne und blickte zurück. Wow, wie weit ich schon gekommen bin, dachte die junge Frau. In diesem Moment des Innehalten nahm sie ihren Rucksack ab, den sie schon die ganze Zeit bei sich hatte, und blickte hinein. Wow, was ich alles dabei habe!, dachte sie. Und schaute sich all ihre Schätze in Ruhe an.

„Was davon kann Dir für Deine weitere Reise nützlich sein?“

fragte ihre Begleitung. Und da wurde der jungen Frau bewusst, dass sie in der Vergangenheit alles für ihre Zukunft findet und konnte sich jetzt auch an eine Situation erinnern, die ihrer Traumwelt sehr nahe kam. Und so wie sie damals war, wollte sie wieder werden.

Sie ließ sich auf ein Experiment ein:

Immer wenn die Sonne scheint, verhalte ich mich so, wie gerade erträumt. Und an den anderen Tagen, verhalte ich mich so, wie ich möchte.

Nach einigen Wochen erhielt die Begleitung eine Nachricht: Es funktionierte! Es war nicht einfach, alte Pfade zu verlassen und aus alten Mustern auszubrechen, aber sie schaffte es. Immer wieder. Mal besser, mal weniger gut, aber sie schaffte es. Und eines Tages fühlte sie sich leicht und unbeschwert. Und auch ihre Beziehung und Arbeit fühlten sich dadurch leicht und unbeschwert an. Sie war kein Opfer. Sie gestaltete ihr Leben. Jeden Tag neu.

Und wenn sie nicht gestorben ist, dann erschafft die junge Frau auch heute noch ihr eigenes Wunder.

Nun, wenig überraschend wirst Du beim Lesen schon vermutet haben, dass die junge Frau bei mir im Coaching war. Und sie war und ist die Heldin ihrer eigenen Geschichte. Ihrer eigenen Veränderung. Wir haben die Wahl, ob wir gestalten oder resignieren. Oder? Wie siehst Du das?

Für Dich möchte ich Dir kurz erklären, was es mit einer Veränderung auf sich hat.

 

 

Wann ist eine Veränderung eigentlich eine Veränderung?

Wer bestimmt eigentlich, ob eine Veränderung eine Veränderung ist oder nicht?

Du oder die äußeren Umstände oder eine andere Person?

Bist Du Opfer oder Gestalter?

Für mich war eine Veränderung lange etwas, das von außen angezettelt wurde und mit dem ich nun irgendwie klar kommen muss. Irgendwann habe ich realisiert, dass ich all diese Phasen der Veränderung durchlaufe, die man bei Veränderungen kennt, und am Ende die Veränderung normal wurde.

Das bedeutet für mich, dass ich mich auch verändert habe. Entweder habe ich einen Weg weg von der Veränderung gefunden und damit mich und mein Leben verändert. Oder ich habe einen Weg gefunden, mit der Veränderung zu leben und damit auch mein Leben und mich verändert.

Beides geht von mir aus. Ohne mich keine Veränderung. 

Bist Du eine Heldin oder ein Held?

Wer entscheidet? Du natürlich.

In meinem Beispiel entscheide ich auch, ob es für mich eine Veränderung darstellt, die mich und mein Leben beeinflusst oder eben nicht.

Die Phasen einer Veränderung - oder anders: Wut - Trauer - Freude

Veränderungskurve nach K. Lewin

Jede Veränderung durchläuft nach Kurt Lewin verschiedene Phasen. Diese Phasen können auch als Heldenreise nach der Methode des amerikanischen Mythenforschers Joseph Campbell dargestellt werden.

  1. Die Heldin stellt mit Erschrecken fest, dass nichts mehr so ist, wie es war und die Veränderung eingetreten ist – Schock!
  2. Die Heldin will nicht, dass es sich verändert – Ablehnung!
  3. Sie lehnt sich dagegen auf – Widerstand!
  4. Es nützt nichts… Die Veränderung ist da – rationale Einsicht.
  5. Traurig stellt sie fest, dass es nun nicht mehr aufzuhalten ist und beginnt zu verstehen, dass sie die Veränderung akzeptieren muss – emotionale Einsicht. Das wird auch das Tal der Tränen genannt.
  6. Sie sucht nach Möglichkeiten und Verbündeten, Mentoren und Lehrmeistern – es geht aus dem Tal bergauf.
  7. Die Heldin stellt fest, dass die Veränderung gar nicht so schlimm ist und nützlich für sie sein kann – es geht noch weiter bergauf.
  8. Manches will noch nicht so recht gelingen, aber sie gibt nicht auf, bis sie es schafft – sie ist aus dem Tal!
  9. Die Veränderung wird zur Gewohnheit, als wäre es immer so gewesen – Akzeptanz und Integration.

 

Du kannst diese Methode der Heldenreise auch für Dich nutzen und Dir Klarheit über Deine Situation verschaffen. Wo stehst Du gerade?

Möglich sind auch mehrere Schleifen. Diese Kurve verläuft nicht zwingend immer so ab. Manchmal kreisen wir nochmal zurück in den Widerstand oder in die Ablehnung, bevor wir durch das Tal der Tränen gehen.

Wie sieht Deine Heldenreise aus?

Erzähl mir gern davon! Bei einem virtuellen Kaffee oder per Email (info@guterzustand.de)

Deine Anne

PS: Kennst Du eigentlich schon die Biografie-Arbeit? Das ist eine wunderbare Möglichkeit, über einen Blick in Deine Biografie Deine Superheldenkräfte (wieder) zu entdecken. Ich nutze diese Methode sehr gern als Einstieg mit neuen Klient:innen und sie eignet sich auch als Selbstcoaching-Tool. 

Faktencheck der Wirklichkeit - wage ein Experiment - Anne Schmidt Coaching

Wage ein Experiment

Gerade dann, wenn es um UNS selbst geht. Wir denken „es doch könnte dieses oder jenes passieren“ und schon stoppen wir uns selbst.
Und werden nie erleben, ob wir eigentlich recht haben oder nicht. Spannend, oder?

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